Wag the dog?

Zwei Mönche betrachteten eine Fahne, die über dem Klostertor im Wind flatterte. „Die Fahne bewegt sich“, sagte der eine. „Nein“, erwiderte der zweite, „nicht die Fahne bewegt sich. Der Wind bewegt sie.“ In diesem Augenblick kam der sechste Patriarch vorbei. „Weder die Fahne bewegt sich“, sagte er, „noch der Wind. Eure Herzen bewegen sich!“ Da erschraken die Mönche.
(SPRÜCHE UND LEITSÄTZE DER ZEN-MEISTER 1995, 169)

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Stellung beziehen

Die Auseinandersetzungen um den Umgang mit den Flüchtlingen, die sozialen Spannungen vor Ort und die sozialpolitischen Konflikte betreffen die Soziale Arbeit direkt.

Soll die DGSSA dazu öffentlich oder mit anderen gesellschaftlichen Akteuren Stellung nehmen?

Auf welche Inhalte sollten wir Schwerpunkte setzen und wie eine systemisch inspirierte Sichtweise zum Ausdruck bringen?

Als Vorstand wollen wir diese Fragen nicht stellvertretend für die Mitglieder entscheiden, sondern sie mit Ihnen im Blog diskutieren und dann entscheiden, wie wir uns positionieren. Wir freuen uns über eine lebendige Diskussion !

Systemische Anregungen für Soziale Arbeit mit geflüchteten Menschen

Hallo,

ich möchte die Plattform des Blogs heute nutzen, um auf einen Artikel von Egger und Walter (siehe Anhang) aus der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung (Ausgabe vom Juli 2015, Jg. 33 (3), S. 102-108) aufmerksam zu machen. Darin wird beschrieben, mit welchen Fragen der Fokus im Gespräch mit geflüchteten Menschen darauf gelegt werden kann, welche Stärken der Migrationsprozess hervorgebracht hat und welche Kompetenzen für die Bewältigung aktueller Aufgaben und eine positive Lebensgestaltung genutzt werden können. Egger und Walter interessieren sich für Bewältigungs- und Gestaltungsgeschichten von Überlebenden mit Kriegs- und Fluchterfahrungen. Sie fragen danach, welche Mythen und Werte es den Menschen ermöglicht haben unter schwierigsten Bedingungen resilient zu bleiben. Sie setzen auf eine positive Konnotation von Herkunft und Ursprung. Sie listen in ihrem Artikel ganz konkrete Fragen auf, mit denen sie herausgearbeitet haben, wie der Übergang in das Unvertraute mit dem Erwerb ganz besonderer Lernerfahrungen verbunden war und sie zielen ab auf einen inneren Ausgleich zwischen der Verbundenheit mit der ursprünglichen Heimat und der Anpassung an Notwendigkeiten des Ziellandes.

Auch wenn der Artikel von Psychotherapeut_innen geschrieben ist, enthält er meiner Ansicht nach viele Anregung für eine systemisch ausgerichtete Arbeit mit geflüchteten Menschen.

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Judith Rieger

Bedenklich…

Ich muss zugeben, ich bin geschockt und aufgebracht. Kann es ernsthaft sein, dass hier jemand versucht, eine Verantwortung zu konstruieren?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-das-kind-gerettet-die-mutter-tot-ermittlungen-gegen-jugendamt-a-1080419.html

Diskussionskultur…

Eine Schwierigkeit, die durchaus im Zusammenhang mit Diskussionen im Kontext von Organisationen beobachtet werden kann, ist m.E. eine unzureichende Differenzierung zwischen dem Diskurs an sich und den daran anknüpfenden Optionen zur Entscheidung. Nur allzuoft wird die Logik des „sowohl als auch“ des Diskurses vom „entweder oder“ der Entscheidung überlagert. Die Wahrscheinlichkeit der Abkürzung der wie auch immer notwendigen Diskussion wird dadurch deutlich erhöht – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Qualität einer Diskussion und die Reflexion möglicher Folgen einer Entscheidung. Insofern erscheint es als größte Herausforderung, eine Antwort auf die Frage nach dem Zeitpunkt zu finden, in dem die Logik des „sowohl als auch“ in die Logik des „entweder oder“ mündet.

Wer schreit, hat Unrecht?

Ich gestehe, dass ich zu den Leuten gehöre, die mit diesem Leitsatz im Rahmen ihres Heranwachsens durchaus hin und wieder konfrontiert wurden. An diesen musste ich jetzt gerade bei den Überlegungen von Sascha Lobo denken: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-zu-donald-trump-wir-schlittern-in-die-schreispirale-a-1076632.html

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Muss ein Blogbeitrag intelligent sein?

Be-stupid

Nein.

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Oder doch?

Zur Erinnerung (den hatten wir schonmal):

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Also?

Soziale Arbeit und ihre Kopplungen zur Bürokratie

Das Thema beschäftigt mich jetzt schon länger, aber erst heute ist es mir mal so richtig deutlich geworden, inwieweit Soziale Arbeit auch an Grenzen stoßen kann, auf die sie nur wenig Einfluss hat. Dies fällt mir auf, wenn ich Finanzierungsstrukturen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene anschaue oder mit der „Flexibilität“ oder gar mit der „Sinnhaftigkeit“ von Verwaltungsabläufen und Prozessen konfrontiert bin.

In einem anderen Beitrag wird hier in diesem Blog gerade gefragt, was die Soziale Arbeit in der Frage bzgl. Migration tut oder nicht tut. Aus meiner Perspektive liegt die Verantwortung hier aber nicht bei der Sozialen Arbeit, sondern vielmehr an festgefahrenen bürokratischen Strukturen und Abläufen – bis hin zu Finanzierungsfragen -, die dafür sorgen, dass ein flexibler Umgang mit  außerordentlichen Situationen außerordentlich erschwert oder gar nahezu unmöglich gemacht wird. In der Logik der Bürokratie wird jedoch sauber und korrekt gehandelt.

Ich frage mich insofern viel mehr, inwieweit die Soziale Arbeit noch nacharbeiten muss, um ihren Einfluss auf die Programmebene zu vergrößern? Welche Personen oder Adressen haben wir hier positioniert oder gedenken wir zu positionieren? Nach meinem Dafürhalten wäre das zumindest eine Option, um langfristig zu mehr Flexibilität zu kommen.

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Nassehi-Interview in der taz vom 08.01.

Ich begrüße alle im neuen Jahr und mache einmal einen Anfang im dgssa-blog mit der Verlinkung auf ein taz-Interview mit Armin Nassehi vom 08.01. zu dem Stichwort „Köln Hbf“ und einigen Themen, die über dieses Stichwort aktiviert werden.

http://www.taz.de/!5263616/

An welchen Stellen ergeben sich Anschlüsse für die weitere Diskussion um systemische Soziale Arbeit ?

Fröhliche Weihnachten

an alle Blogbesucherinnen und -besucher, -schreiberinnen und schreiber, -leserinnen und -leser. Und einen guten Rutsch nach 2016.

Offiziell gehen wir in die Winterpause bis 07.01.2016.

Das kann im Web 2.0.1.6 jedoch niemanden davon abhalten, etwas zu posten oder zu lesen. D.h. auch in dieser Zeit sind Einlassungen und Beiträge gerne willkommen.

Viele Grüße

Michael Gerstner

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