…zeigt sich vielleicht nicht unbedingt hier im Blog, aber doch an anderer Stelle. In Ermangelung an eigenen schlauen Worten und um Kosten/Nutzen im Verhältnis zu halten, verlinke ich einfach mal:
…zeigt sich vielleicht nicht unbedingt hier im Blog, aber doch an anderer Stelle. In Ermangelung an eigenen schlauen Worten und um Kosten/Nutzen im Verhältnis zu halten, verlinke ich einfach mal:
Was geht gerade eigentlich seit geraumer Zeit gesellschaftlich vor sich?
Alternative Fakten, Fake News, Lügenpresse, Gefühlte Realität, usw.
Sieht es nicht ein wenig so aus, als ob konstruktivistische Deutungsmuster in der politischen Diskussion angekommen sind? Nur werden sie auf eine Art und Weise angewandt, wie es so gar nicht im Sinne der Entdecker war? Geht es doch um eine Unterscheidung Freund/Feind, die auch der aufgeklärte Systemiker bemühen muss, um nicht tatenlos zuzusehen? Sind im Informationsoverkill überhaupt noch irgendwelche validen Einschätzungen über Konsequenzen von Entscheidungen möglich? Wo fängt die eigene Wirksamkeit an und wie weit reicht sie?
(Ich finde v.a. die erste Hälfte des Artikels sehr interessant – danach wird mir ein wenig zu viel über die Motive von Personen hypothetisiert).
Was, wenn wir, im systemtheoretischen Elfenbeinturm sitzend, zu lange gepennt haben? Welche eigenen Muster können wir verändern, um im gesellschaftlichen Diskurs einen Unterschied zu machen, der einen Unterschied macht? Ist ein „weiter-so“ angebracht?
Nun sind wir also scheinbar faktisch im postfaktischen angekommen. Die Ratio streicht die Segel und macht es sich mit einem Cocktail am Strand gemütlich.
Holt sich unsere Kultur jetzt selbst ein? Schließlich wurde das Wohlgefühl und das sorgenfreie Leben viele Jahre als Verkaufsargument für Hautcremes, Versicherungen, Wahlprogramme und Karibikkreuzfahrten beschwört. Erleben wir jetzt, dass sich derlei Unsicherheitsabsorption mithilfe sozialer Medien anderweitig in überregionalen Selbsthilfegruppen organisieren lässt? Oder wie?
Letzte Woche ist ein – wie ich finde – bemerkenswerter Film im Kino gestartet. Arrival von Denis Villeneuve bedient sich eines Grundthemas des Science Fiction Films („Die Außerirdischen sind gelandet!“) und strickt daraus etwas ganz eigenes.
Was hat denn das jetzt bitte mit Sozialer Arbeit und Systemtheorie zu tun?
Sprache…
Der Film befasst sich mit Sprache als Medium, um die Kluft zwischen den Menschen (im Film) und dem absolut Fremden (die Aliens im Film – auch bemerkenswert, wie der Film elegant Klischees von Außerirdischen im Film umschifft) zu überwinden. Davon ausgehend wird die Frage erörtert, wie Sprache die Möglichkeiten der Wahrnehmung von Raum und Zeit bedingt. Mit diesem „Was wäre wenn?“ schafft Arrival einen Reflexionsrahmen für die Kontingenz unserer basalen Konstruktionen von Wirklichkeit. So etwas ist mir schon lange nicht mehr begegnet. Und obwohl der Kinosaal im Popcornkino voll war, war es an den entscheidenden Stellen andächtig still.
Mal wieder ein kleiner Grund zur Hoffnung…
Ein Kommentator, der scheinbar unerkannt bleiben möchte (Schade!), hat eine sehr interessante Aufarbeitung des trumpschen und clintonschen Sprachstils in Korrelation zu Verarbeitungsweisen des Hirns gepostet. Diese möchte ich hier mal ganz prominent zur Verfügung stellen, da sich daraus durchaus interessante Fragen für die Arbeit mit unseren Adressaten und Zielgruppen ergeben:
Jetzt steht er/sie also bald fest – wahrscheinlich wird es ein er…
Wenn ich jetzt beobachte, wie Soziale Systeme auf Personen zurechnen bzw. Personen als Adressen und Bezugspunkte für Systeme in der Kommunikation kreiert werden, dann stimmt es mich schon nachdenklich, wenn ich mir ansehe, welche Personen „zur Wahl“ stehen. Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass die eine Person das Spiel Demokratie regelkonformer spielt/darstellt und scheinbar paradoxerweise genau deswegen verliert: Die Protestwähler wählen die „mächtigste“ Person der Welt.
Ebenso beobachte ich, dass Personen nicht die Macht und den Einfluss haben, die ihnen in der Suche nach Heldenverehrung gerne zugeschrieben werden. Und gleichzeitig frage ich mich schon, was es über den Zustand einer Demokratie aussagt, wenn die richtig üblen Parolen erst salon- und dann mehrheitsfähig werden?
Besteht ein Grund zur Sorge?
Just heute ist mir mal wieder der Begriff des „Mems“ (engl. „meme“) über den Weg gelaufen. Als jemand, der sich im Internet hin und wieder mal bewegt, ist er mir geläufig. Einen lesenwerten Kommentar hat hierzu Sascha Lobo geschrieben.
Was wohl Onkel Luhmann zu Mems gesagt hätte? Oder hat er?
Sagt überhaupt wer was dazu? 😀
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/horror-clowns-was-sie-ueber-den-zustand-der-welt-verraten-kolumne-a-1118325.html
Weil ich vermeiden wollte, dass die Stellungnahme der dggsa untergeht, solange hier noch Rückmeldungen dazu gegeben werden können (nach unten zum Beitrag vom 26.07. scrollen):
Es erscheint mir schon sehr bemerkenswert, wenn ich mir ansehe, was in den sog. westlichen Staaten passiert. Allerorten kann man von Spaltung und Teilung der Gesellschaft lesen. Prominente Beispiele sind hier Amerika in und zwischen den Wahlkampfzeiten, Deutschland und Europa während sowie vor und nach der Flüchtlingsfrage, Griechenland während der Schuldenkrise (von Griechenland liest man nix mehr)…
Da setzen die Briten (zumindest etwas mehr als die Hälfte von 70%) einen drauf und wollen eine vertraglich geregelte Spaltung – nämlich die aus der EU. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen sieht es fast so aus, als ob die Briten auch aus der EM raus wollen…
Was mir hier dazu einfällt ist, dass die aktuellen Strömungen, die von Populisten weidlich ausgenutzt werden, nicht allzu neu sind. Die Logik der Spaltung, des Aussteigens aus gesellschaftlichen Vereinbarungen wird ja schon länger betrieben: Marktinteressen stehen vor dem Gemeinwohl, Steuern werden nicht gezahlt, sondern nach Panama verschifft – kurzum: das Kapital schert sich einen feuchten Dreck um die Errungenschaften des Abendlandes und kümmert sich hauptsächlich um sich selbst. Erscheint es da allzu verwunderlich, wenn der „kleine Mann“ dazu übergeht, auf die Errungenschaften des Abendlandes (z.B. Nächstenliebe, Menschenrechte, Unschuldsvermutungen, Freiheit) zu pfeifen und sich nur um sich selbst zu kümmern? Da sollen dann Mauern gebaut, aus der Koalition ausgetreten oder eben der Exit aus der EU betrieben werden (die Korrelation zwischen dem Alter und der Zustimmung zum Brexit erscheint mir doch auch bemerkenswert)…
In 90 Sekunden ist England raus aus der EM.
Hat hier irgendwer eine Idee?
England ist jedenfalls raus…
Hallo liebe Leserinnen und Leser des dgssa-blogs,
ich gehe einfach mal davon aus, dass es Euch gibt. Eine Problematik, der sich der geneigte Schreiberling (also ich) gerne mal in diesem Blog ausgesetzt sieht, ist die der Resonanz: Wann kann davon ausgegangen werden, dass ein Beitrag bzw. ein Impuls zur Auseinandersetzung mit einem Thema einen Nerv bei den Rezipienten trifft? Oder etwas systemtheoretischer gedacht: Welcher thematische Bezug ist aktuell anschlussfähig für einen Prozess, bei dem Alter und Ego eine Kommunikation zum Thema organisieren?
Mit dieser Frage setze ich mich jetzt seit knapp eineinhalb Jahren auseinander… Heute hatte ich meinen kleinen Heureka-Moment (@Wilfried: Der Zen-Meister würde vielleicht von Satori sprechen, bei dem die Achtsamkeit mal wieder einen ihrer lustigen Hüpfer gemacht hat und „in der dunklen Nacht im Nebel plötzlich das Licht einer Laterne zu sehen ist“ – Aber wer kann schon sagen, wovon der Zen-Meister spricht? 😀 ):
In jedem sozialarbeiterischen Setting kann der Adressat der Leistung von Sozialer Arbeit befragt werden, was denn bearbeitet werden könnte…
Weshalb ich Blitzmerker erst jetzt auf diese ganz und gar nicht unwahrscheinliche Einsicht komme, blende ich der Einfachheit halber mal schnell aus: In einem Blog kann der Rezipient von Blogbeiträgen befragt werden, zu welchem Thema er denn mal was lesen möchte. Damit wäre zumindest ein Ansatz zur Bearbeitung des o.g. Resonanzproblems geschaffen.
Deshalb lade ich alle hier Anwesenden dazu ein, mir als interessant bewertete Themen zuzuflüstern – etwas lauter hier in den Kommentaren oder ganz leise und vertraulich per persönlicher Mail an michael@lavamom.com
Das Codewort ist „Schreib doch mal was zu…“. Dann kann ich mir vielleicht etwas gezieltere Gedanken machen, wie hier im Blog ein Mehrwert für die Anwesenden geschaffen werden kann.
Wahlweise kann auch gerne gezwitschert werden „Ich würde gerne mal was schreiben zu…“. Was auch sehr fein wäre.
„Die Quelle, von der das Licht ausgeht, bleibt stets im Dunkel.“ (MORIN 1974, 159)
LG
Michael
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