Was geht gerade eigentlich seit geraumer Zeit gesellschaftlich vor sich?
Alternative Fakten, Fake News, Lügenpresse, Gefühlte Realität, usw.
Sieht es nicht ein wenig so aus, als ob konstruktivistische Deutungsmuster in der politischen Diskussion angekommen sind? Nur werden sie auf eine Art und Weise angewandt, wie es so gar nicht im Sinne der Entdecker war? Geht es doch um eine Unterscheidung Freund/Feind, die auch der aufgeklärte Systemiker bemühen muss, um nicht tatenlos zuzusehen? Sind im Informationsoverkill überhaupt noch irgendwelche validen Einschätzungen über Konsequenzen von Entscheidungen möglich? Wo fängt die eigene Wirksamkeit an und wie weit reicht sie?
(Ich finde v.a. die erste Hälfte des Artikels sehr interessant – danach wird mir ein wenig zu viel über die Motive von Personen hypothetisiert).
Was, wenn wir, im systemtheoretischen Elfenbeinturm sitzend, zu lange gepennt haben? Welche eigenen Muster können wir verändern, um im gesellschaftlichen Diskurs einen Unterschied zu machen, der einen Unterschied macht? Ist ein „weiter-so“ angebracht?
Schönes Wochenende zum Beginn,
Habe da eben einen Podcast eines Herrn Klenk zum Thema Unterschied: Delegitimierung differenzierender Positionen gehört, der zwar sprachlich und soundish furchtbar beginnt, dann den geneigten Hörer schön an der spachlichen Verfestigung siner Gedanken (Wow, horrorvorstellung für die Hoologan-Ultras unter den Radikalen Konstuktivisten – die dürfen gerade beim BVB eh nicht ins Stadion rein) teilhaben lässt.
Wenn ichs richtig verstanden habe und nun knappst auf unser Metier bezogen zusammenfasse, komme ich auf Heinz v. F.s Arbeit an der Erweiterung der Möglichkeiten im Sinne von wirklich erreichbaren Möglichkeiten vs. Höchst assoziatives (white Noise) Brainstorming, bei dem den Leuten alles erzählt wird, was zu einem Problem oder auf dem Weg zu einer Lösung möglich ist. (auch das ließe sich diskutieren)
But listen yourselves:
http://podlog.noradio.eu/podlog-2017-02-11/
Schönes WE und again: dont think about pink elephants or listen to „LdN-Lage der Nation“
Say-Lor
Hallo,
ich finde ja, der Konstruktivismus hat einen Lauf, dass einem ganz schwindelig wird. So viel Bestätigung aus der politischen Praxis schlägt einem glatt auf den Magen.
Da brauchst Gegenmittel Also: Wie sehen denn die Beiträge aus der Sozialen Arbeit und in der Sozialen Arbeit aus?
Was kann beigesteuert zu werden zu den Fragen, wie umgehen mit der Instrumentalisierung von Provokationen, offenen und verdecktem Machtmissbrauch und dringenden Bedürfnissen nach Identität?
Verheugen hat bei Anne Will ja zwei Aspekte deutlich gemacht: a) Europa hat schon vor vielen Jahren den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei die ernsthafte Grundlage entzogen und b) Bateson (1981, S. 607) lesen lohnt sich: „Wenn Sie Ihrem Jungen etwas versprechen und Ihr Wort nicht halten, indem Sie das ganze auf eine hohe ethische Ebene bringen, dann werden Sie wahrscheinlich feststellen, daß er nicht nur sehr wütend auf sie ist, sondern auch, daß sich seine moralischen Haltungen verschlechtern, solange er die unfairen Hiebe dessen fühlt, was Sie ihm antun.“
Hoffentlich bieten die kleinteiligen interpersonellen Beziehungen der Sozialen Arbeit eine Plattform von den aktuellen Erregungszuständen wieder runterzukommen.
Beste Grüße
Wilfried
Hallo,
geht es wirklcih um Konstruktivismus oder um Dekonstruktion?
Was kann das System Soziale Arbeit dazu beitragen, dass die Sozialarbeiter*innen gestärkt werden im Verstehen und Handeln in diesem unübersichtlichen Feld.
Meine Überlegungen gehen hier zB in eine Differenzierung von Wahrnehmung, Deutung, Reduktion von Komplexität, Deutungshoheit (damit Macht), Umdeutung… evtl auch Fakten und Wahrheit, wenn es die denn wirklich so gibt. Noch bedeutsamer erscheint mir die Semiantik.
Die Reduktion der Bedeutung von Wörten. Ein Pladoyer für Literatur und der Lust am vielfältigen Sprach – und Wortgebrauch.
Oja