Eine lebendige Tagung

Der Vorstand der dgssa hat die Tagung „Wie systemisch ist kritische Soziale Arbeit und wie kritisch ist systemische Soziale Arbeit?“ als Veranstaltung angelegt, mit der Vertreter/innen der kritischen wie der systemischen Sozialen Arbeit ein lebendiger Austausch ermöglicht werden sollte.
Aus unserer Perspektive geht es genau um diese Lebendigkeit, mit der sich Tagungsteilnehmer/innen nicht einfach nur gegenseitig bestätigen, sondern sowohl auf Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufmerksam machen. Damit zeigt Soziale Arbeit die Vitalität, die unseren Blick für die anstehenden Aufgaben in den Berufsfeldern schärft.
Wir möchten allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement danken, und hoffen auf eine Fortsetzung der Debatte in der Praxis, auf weiteren Tagungen, in Publikationen, Seminaren und natürlich im dgssa-Blog.

Der Vorstand der dgssa

Frank Eger, Joachim Römhild, Wilfried Hosemann

8 thoughts on “Eine lebendige Tagung

  1. Liebes Orgateam,
    nach dem ich jetzt erste Rückmeldungen zur Tagung gehört habe und in Anbetracht der Themen und Personen: Ganz herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Tagung!
    Danke übrigens auch für das Tagungsthema! Allzu oft scheint mir aus der konstruktivistisch begründeten Begrenztheit unserer Erkenntnismöglichkeiten, nicht nur abgeleitet zu werden, dass absolute und allgemeingültige Werte und Normen unmöglich sind, sondern zugleich eine normative Beliebigkeit gefolgert zu werden, die auch normative Entscheidungen unmöglich scheinen lässt. Insofern ist die Frage wie kritisch eine systemische Arbeit ist, bzw. überhaupt sein kann sicher der Diskussion wert.
    Mit herzlichen Grüßen aus Freiburg
    Björn Kraus

  2. Meine Herren, liebe Frau Ploil,

    auch ich fand die Tagung inspirierend, habe die Kritik an den Worten Frau Conens wahrgenommen aber noch nicht ganz kapiert: ist es richtig, dass das Problem an ihrem Vortrag (u.a.) darin läge, weil sie Therapeutisierung von Bereichen Sozialer Arbeit als Problem beschreibt, und am Ende als Lösung auf Therapie (Selbsterfahrung wurde genannt) für Sozialarbeiter hinweist? So wurde mir eine Kritik an ihrem Vortrag angeboten. Also etwas viel und auch etwas unstrukturiert fand ich es auch, wenn ich mich so zurückerinnere, aber die Probleme, dass Soziale Arbeit und die Akteure verdammt viel mit sich machen lassen, was, worauf Herr Eger nach 15 Jahren Erfahrung im (Jugend-)Amt in seinem lösungsorientierten Kopf-Hoch-Vortrag auf Anfrage aus dem Plenum mit gesenktem Blick antwortete, sieht ja wohl jedeR!

    Also was tun? wo sind die guten Strategien? Wer toppt denn die Vorschläge in Frau Conens in den 2011 oder 2015 erschienenen Büchern? Wer will sich tatsächlich mehr in die wirtschaftliche Kopplung reinwagen und kann tarifgemäße professionell vertretbare Soziale Arbeit mit flächendeckendem Anspruch anbieten? Drei Kritiken ok, ok#

    Vor dem Hintergrund von in der Vergangenheit vorgefallenen Vergehen oder Vernachlässigungen von und mit Sozialarbeitern an z.B. Kindern in Heimen mit psychisch kranken Menschen usw, die wir den Handlungen und damlaigen Strukturen vorwerfen, was werden unsere professionellen Kinder oder Enkel über und denken, sagen? wofür werden wir Lob bekommen, wo gibts was über die Rübe?

    Die höchstaufgelöstesten Theorien liegen vor, was fehlt?

    Übrigens: der Blog ist tot.

    E-S

    • Hallo Ernst-Stavro und alle Mitleserinnen und Mitleser,

      wie wäre es denn mit folgender Strategie:

      -soziale Situationen beschreiben,
      – soziale Entscheidungen und Urteile treffen („triff eine Unterscheidung“),
      – politische Stellungnahmen vermitteln,
      – Verantwortung als aktiver Akteur demokratischer Kommunikation übernehmen.

      Auf diesen Positionen könnten sich verschiedene Perspektiven treffen.
      Systemtheoretisch gibt es dagegen keine ernsthaften Bedenken.

      Wilfried Hosemann

      • Ins Rund:

        Heute hat Tom Levold aus Köln, systemagazin.com auf seinem twitter-account folgendes gepostet:

        http://m.heise.de/tp/artikel/46/46749/1.html

        Noch mehr Geld nach oben!
        Abermals transferieren Vertreter demokratisch nicht legitimierter Organe (vgl. dazu Joseph Vogl: der Souveränitätseffekt 2015) unter staatlichem Anschein Gelder der gesamten Bevölkerung an die, die sich z.B. Leute leisten, die Millionen verdienen; gut, wir haben uns ha den tvöd erkämpft.

        Grüße ES

  3. Liebe KollegInnen,
    zunächst einmal war es mutig wie auch höchste Zeit, die Frage nach dem Verhältnis des Systemischen und Systemtheoretischen zum Kritischen zu stellen, richtet sich nun doch von beiden Seiten schon fast ein halbes Jahrhundert ein misstrauischer Blick gleichermaßen auf die je andere Praxis wie Theoriebildung. Es war meines Wissens einer der ersten Impulse, hier einmal eine Plattform zu schaffen, mit Ressentiments aufzuräumen, gemeinsame Anliegen und Sichtweisen herauszustellen, aber auch grundsätzliche Differenzen klar zu machen. Hierfür meine größte Anerkennung! Deutlich geworden ist, dass man mit systemischen Mitteln durchaus kritisch wirsam arbeiten und mit kritischer Intention durchaus weitsichtig systemisch arbeiten kann. Das war allemal ein konstruktiver Ertrag der Tagung, den die PraktikerInnen, wie ich wahrgenommen habe, sehr zu schätzen wussten. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass man/frau sich an die Zusammenschau der theoretischen Basis des systemischen und kritischen Denkens nur zögerlich herantraute, Positionen hierzu habe ich nur wenige vernommen, obschon sich – eher außerhalb der Sozialen Arbeit – da einiges bewegt in den letzten Jahren. Da bleiben noch Aufgaben der Akademischen Sozialen Arbeit, mit denen sich auch unsere Gesellschaft etwas profilieren könnte. Hier hoffe ich auf engagierte Fortsetzung dieses Diskurses.
    W. Krieger

  4. Hallo Herr Hosemann,
    die Teilnahme an der Jahrestagung hat sich für mich sehr gelohnt.
    Ein großer Spannungsbogen an zT. kontroversen Vorträgen.Sehr
    intressant,hoch informativ. Ein lebendiges Miteinander,respektvoller
    Umgang mit unterschiedlichen Positionen.
    Vielen Dank für Ihre Arbeit,Ihr Engagement.
    Besten Gruß
    Anna Storp

  5. @anna storp & bloggers,

    Ja richtig!!! Vielen Dank!
    Schön organisiert mit guter Referentenmischung und interessiert interessanten TeilnehmerInnen, schöne Stimmung, dafür besten Dank und großes Lob!!!
    Wann kommt die nächste derartige Tagung?!!!

  6. Radio-bzw podcast-tipp über die hilfe von supereichen:
    Zu hören auf Swr2 am

    Di., 08.12.2015
    Geld für die Welt –
    Wie hilfreich sind die Superreichen?

    Es diskutieren:
    Prof. Dr. Frank Adloff, Soziologe, Universität Erlangen
    Prof. Dr. Thomas Druyen, Reichtums- und Vermögensforscher, Sigmund-Freud-Privatuniversität, Wien
    Dr. Gregor Peter Schmitz, Leiter des Hauptstadtbüros der Wirtschaftswoche
    Gesprächsleitung: Burkhard Müller-Ullrich

    Anlässlich der Geburt seiner Tochter hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vor ein paar Tagen angekündigt, 99 Prozent seines Vermögens (rund 35 Milliarden Dollar) für wohltätige Zwecke zu spenden. Damit stellt er sich in eine große amerikanische Tradition. Seit Rockefeller und Carnegie ist es in den USA üblich, dass die Reichen etwas für die Allgemeinheit tun. Lässt sich davon etwas auf unsere Verhältnisse, wo der Staat im wesentlichen für die soziale Wohlfahrt zuständig ist, übertragen? Und wie verändert sich die Frage unter dem Horizont globaler Probleme und globalen Handelns? Können Privatleute mehr und Besseres bewirken als Ämter und Behörden – oder dient jedes Geschenk von Unternehmern letztlich bloß der Firmenwerbung?

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