http://systemagazin.com/systemisch-fehlt-waerme/
Immer wieder begegnet mir die Kälte der Systemtheorie Luhmannscher Prägung. Immer wieder merke ich, dass ich mich darüber eigentlich aufregen möchte. Nur: Lohnt sich das?
Um was geht es da? Ich habe da manchmal den Eindruck, es soll eine kohärente Erzählung gestrickt werden, die dann auch „jede“ Perspektive und „jede“ Abstraktionsebene erfasst – und bloß nicht den Menschen vergisst. Eine Theorie sollte scheinbar eindeutige Begriffe liefern, die auch noch die beobachterabhängig als relevant bezeichnete Semantik abbildet. Eine Theorie soll Phänomene erklären und benennen können?
Natürlich kann man sich eine Theorie suchen, die all das leistet. Doch ist dies für mich gar nicht der Anspruch systemtheoretischer Reflexion. Hier geht es doch vielmehr um möglichst viele Möglichkeiten des „wie“ und nicht um die eine Erklärung. Relationen werden entkoppelt von allzu flotten und „warmen“ Beurteilungen und werden in ihrer Funktionalität reflektierbar. Was man dann sieht, ist nicht immer zwangsläufig schön und schon gar nicht zeitlos wahr. Aber es ist doch hoffentlich plausibel und für Kontexte sensibel. Und darin liegt für mich die eigentliche Schönheit.
maren lehmann mündlich zu heikle ereignisse: stabilität/fragilität
10.09.2012
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viel vergnügen und weiter so