Nassehi-Interview in der taz vom 08.01.

Ich begrüße alle im neuen Jahr und mache einmal einen Anfang im dgssa-blog mit der Verlinkung auf ein taz-Interview mit Armin Nassehi vom 08.01. zu dem Stichwort „Köln Hbf“ und einigen Themen, die über dieses Stichwort aktiviert werden.

http://www.taz.de/!5263616/

An welchen Stellen ergeben sich Anschlüsse für die weitere Diskussion um systemische Soziale Arbeit ?

Fröhliche Weihnachten

an alle Blogbesucherinnen und -besucher, -schreiberinnen und schreiber, -leserinnen und -leser. Und einen guten Rutsch nach 2016.

Offiziell gehen wir in die Winterpause bis 07.01.2016.

Das kann im Web 2.0.1.6 jedoch niemanden davon abhalten, etwas zu posten oder zu lesen. D.h. auch in dieser Zeit sind Einlassungen und Beiträge gerne willkommen.

Viele Grüße

Michael Gerstner

Eine lebendige Tagung

Der Vorstand der dgssa hat die Tagung „Wie systemisch ist kritische Soziale Arbeit und wie kritisch ist systemische Soziale Arbeit?“ als Veranstaltung angelegt, mit der Vertreter/innen der kritischen wie der systemischen Sozialen Arbeit ein lebendiger Austausch ermöglicht werden sollte.
Aus unserer Perspektive geht es genau um diese Lebendigkeit, mit der sich Tagungsteilnehmer/innen nicht einfach nur gegenseitig bestätigen, sondern sowohl auf Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufmerksam machen. Damit zeigt Soziale Arbeit die Vitalität, die unseren Blick für die anstehenden Aufgaben in den Berufsfeldern schärft.
Wir möchten allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement danken, und hoffen auf eine Fortsetzung der Debatte in der Praxis, auf weiteren Tagungen, in Publikationen, Seminaren und natürlich im dgssa-Blog.

Der Vorstand der dgssa

Frank Eger, Joachim Römhild, Wilfried Hosemann

Morgen, Dienstag, 14.07. Abendveranstaltung der dgssa in Potsdam

Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Soziale Arbeit lädt zur Abendveranstaltung an der FH Potsdam ein.

Tag: 14. Juli 2015
Zeit: ab 17:00 Uhr
Ort: Fachhochschule Potsdam, Standort Alter Markt (Hörsaal I)

Anlass der Veranstaltung ist das Erscheinen des Bandes „Lösungsorientierte Soziale Arbeit“ (Herausgegeben von Frank Eger, mit Beiträgen u. a. von den dgssa-Mitgliedern Stefan Bestmann, Karl Gröpler, Wilfried Hosemann, Tobias Kosellek und Frauke Mangels). Das Vorwort zu dem Band hat Heiko Kleve beigesteuert.

„Lösungsorientierte Soziale Arbeit“ postuliert für die Soziale Arbeit, dass auf die Lösung von Problemen (problem solving) verzichtet werden kann, um Lösungen zu entwickeln (finding solutions). Diese aus der lösungsorientierten Beratung senso Steve de Shazer entlehnte Überzeugung gewinnt immer mehr Anhänger über den Beratungskontext hinaus.

Johannes Lenhard von der Universität Bielefeld und der systemische Organisationsberater Matthias Brandl werden in dem für die Veranstaltung zentralen Vortrag Parallelen zwischen lösungsorientierter Beratung und naturwissenschaftlicher Praxis aufzeigen. Es werden Beispiele aus der Naturwissenschaft beschrieben, die auf das Finden von Lösungen setzen, statt Probleme zu analysieren. Die Vortragenden identifizieren für die Lösungsorientierung einen Lösungsbegriff, wie er auch in den mathematischen Naturwissenschaften verankert ist.

Die Toten kommen! Oder wie Protest falsch laufen kann.

Ich bin heute von etwas überrascht worden und es hat mich beeindruckt. Nicht positiv, eher erschreckend. Es geht um:

http://www.politicalbeauty.de/index.html

http://www.politicalbeauty.de/genozid.html

 

Dies ist ein Text eines Freundes: Da er auf Facebook eingestellt wurde, stelle ich Ihn nun hier zur Verfügung (mit seinem Einverständnis).

Marsch der Ratlosen

Ein würdiges Gedenken wollten sie ermöglichen. Was daran würdevoll sein soll mit Schmiere im Gesicht („Wir machen uns die Hände schmutzig!“) eine Beerdigung als Hintergrundbild einer moraltriefenden Ansprache („Das hier ist kein Theater!“) zu benutzen, wissen wohl nur die Damen und Herren des ZPS. Wenn die Kunst nicht für sich selbst sprechen kann, muss halt der typisch deutsche Geist der Empörung beigemengt und der Journaille Leichen zum Fraß vorgeworfen werden. Ein „Friedhofsfeld der Superlative“ will man nun errichten, der langersehnte künstlerische Coup scheint dank des Elends zum Greifen nah. Konsequenterweise hat das ZPS die heutige Aktion vor dem Bundeskanzleramt „Marsch der Entschlossenen“ genannt. Mit Facebook-Likes bewaffnet gibt die Empörung ob des Verreckens der Menschen im Mittelmeer den Mittelstandsdeutschen endlich wieder das Gefühl von Stärke, die Illusion der Subjektivität.

Der Feind ist klar ausgemacht: Bestien in Menschengestalt, der Abwehrkrieg der raffgierigen Machthaber in der EU und BRD. Der Moralisierung im Weg steht dabei die Frage nach der Ursache, nach den Basiskategorien, unabhängig vom Willen der Akteure, das, was „hinter ihrem Rücken“ passiert. Leicht macht man es sich zu glauben, es ändere etwas am Sterben, wenn den Charaktermasken im Kanzleramt genüsslich gezeigt wird, wie die Opfer aussehen. Etwa wenn man in geheuchelter tabubrecherischer Absicht („Es sind Bilder, die Sie nie sehen sollten“) den Toten noch ihr letzte Würde nimmt und Bilder voller Leichenkammern ins Netz stellt.

Zur Effektsteigerung darf natürlich nicht die Instrumentalisierung des Holocausts fehlen. In einem Blick in die Zukunft ist sich das ZPS sicher: Künftige Ereignisse werden die Schoah in den Schatten stellen. Dabei stellt das ZPS auch nicht die Frage, warum es passierte, sondern warum die Alliierten nicht die Vernichtungslager bombardierten, schließlich wusste man schon relativ früh von deren Existenz. Den Deutschen wird ein Teil der Schuld abgenommen, die Querfront freut sich. Ken Jebsen berichtet wohlwollend und ruft zur Teilnahme auf, zahlreiche Mahnwachler und Konsorten tummeln sich auf der Facebookseite des ZPS. Da hilft auch keine Deklamation an die Jebsen-Jünger, sie hätten auf dem Marsch nichts zu suchen.

Es bleibt: Eine Gruppe selbsternannter Künstler, die sich symbolisches Kapital herausgeschlagen hat, eine Öffentlichkeit, die sich über Pietät anstatt Ursachen den Kopf zerbricht und tausende Teilnehmer, die empört und entschlossen, aber weiterhin ratlos sind.

P.S. Der „Marsch der Entschlossenen“ wurde mittlerweile zum „Marsch der Unentschlossenen“ umbenannt. Man geriert sich als Opfer massiver staatlicher Gewalt, da im Auflagenbescheid das Mitbringen von Leichen und eines Baggers untersagt wurde.

 

Felix BE.

Streik ?

Streiken Systemiker?
Auf welcher Seite von was sind Systemiker anzutreffen?
Haben Systemiker einen eigenen Begriff für Solidarität?

Aktuelle Fragen: aber auch solche, die auf der Jahrstagung in Potsdam gestellt werden.

Ich würde gerne jetzt schon mit der Diskussion beginnen.

Wilfried Hosemann

Die Kälte Luhmanns

http://systemagazin.com/systemisch-fehlt-waerme/

Immer wieder begegnet mir die Kälte der Systemtheorie Luhmannscher Prägung. Immer wieder merke ich, dass ich mich darüber eigentlich aufregen möchte. Nur: Lohnt sich das?

Um was geht es da? Ich habe da manchmal den Eindruck, es soll eine kohärente Erzählung gestrickt werden, die dann auch „jede“ Perspektive und „jede“ Abstraktionsebene erfasst – und bloß nicht den Menschen vergisst. Eine Theorie sollte scheinbar eindeutige Begriffe liefern, die auch noch die beobachterabhängig als relevant bezeichnete Semantik abbildet. Eine Theorie soll Phänomene erklären und benennen können?

Natürlich kann man sich eine Theorie suchen, die all das leistet. Doch ist dies für mich gar nicht der Anspruch systemtheoretischer Reflexion. Hier geht es doch vielmehr um möglichst viele Möglichkeiten des „wie“ und nicht um die eine Erklärung. Relationen werden entkoppelt von allzu flotten und „warmen“ Beurteilungen und werden in ihrer Funktionalität reflektierbar. Was man dann sieht, ist nicht immer zwangsläufig schön und schon gar nicht zeitlos wahr. Aber es ist doch hoffentlich plausibel und für Kontexte sensibel. Und darin liegt für mich die eigentliche Schönheit.

[Bitte hier einen Aprilscherz einfügen]

Ein Aprilscherz ist doch eigentlich ein schönes Beispiel für sozial definierte Unterscheidungslogiken. Aprilscherze machen es den Scherzbolden insofern einfach, als dass sie zeitlich relativ eindeutig eingegrenzt sind. Ein Aprilscherz am 2. April ist eben kein Aprilscherz mehr. Darüber hinaus kann am 1. April im Prinzip fast alles als Scherz verkauft werden. Es muss nicht mal lustig sein. Die Zuordnung lustig/nicht-lustig wird an diesem Tag aufgehoben. Da darf jeder witzig sein. Die zeitliche Zuordnung schützt zudem vor (allzuviel) Peinlichkeit – das ideale Übungsfeld für zukünftige Scherze.

Was am 1. April als Scherz funktioniert kann am 2. April schon keiner mehr sein. Darum Beeilung – heute kann man sagen, was man schon immer sagen wollte! Wichtig ist nur, das „April, April!“ nicht zu vergessen, sonst vergisst der andere am Ende, dass es nur als Scherz gemeint war. Wieso führt man ein solches Ritual eigentlich nicht das ganze Jahr über ein? Das wäre doch mal eine sinnvolle EU-Richtlinie.

Verboten werden dann nur „Deine Mudder“-Sprüche. Schade eigentlich!

Die-PARTEI-A2-Inhalte-überwinden-Zusammenhänge-auflösen

Haben Systemiker einen Plan für die Digitalisierung?

Die Digitalisierung der Kommunikation und der Wirtschaft ist akzeptiert und schreitet munter voran.
Auch in der Sozialen Arbeit. Neue Kommunikationsformen in der Familie und im öffentlichen Raum werden alltäglich. Die Tage des traditionellen Beratungsgespräches als Königsweg der Sozialen Arbeit sind vorbei. Sind systemischen Beratungsausbildungen Dinosaurier ?

Kontingenzbewusstsein

Regelmäßige Kinogänger, die sich auch gerne damit befassen, wie Filme entstehen, hatten schon länger die Chance, zu wissen, dass man den Bildern eben nicht bedingungslos vertrauen sollte bzw. dass es ratsam ist, ihnen mit einem gewissen Kontingenzbewusstsein zu begegnen.

Was oder wie es nun wirklich war, interessiert mich nicht. Mir erscheint es doch heilsam, wenn unser Glaube an die Macht der Bilder etwas erschüttert wird.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/jan-boehmermann-varoufakis-stinkefinger-in-video-manipuliert-a-1024321.html

 

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